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Endometriose - minimale Besserung trotz Operationen

Hallo zusammen

Ich leide seit längerer Zeit an starken, sehr starken Bauchschmerzen/-Krämpfe. Lange Zeit wanderte ich von Arzt zu Arzt. Anfangs hatte ich Zyklusbedingt starke Schmerzen, später dann aber während des ganzen Monats. Die Schmerzen beeinflussen mich immer mehr und nehmen mir meine Energie. Die erste Laparoskopie wurde erfolgreich durch einen spezialisierten Arzt durchgeführt. Es wurden zahlreiche Herden bis ins Becken auf beiden Bauchseiten entfernt. Die OP war für mich sehr anstrengend und ich hatte starke Schmerzen und habe eine Zeit lang nicht gearbeitet. Kurze Zeit später wurde eine grössere Zyste entdeckt, diese wurde notfallmässig entfernt.  Während den ersten zwei Wochen haben sich meine Schmerzen gelindert, danach ging es weiter mit den Schmerzen. Diese waren neu nicht mehr so kollikartig sondern konstanter da. Seit Wochen kann ich weder lange stehen noch lange laufen. Die Schmerzen werden so stark, sodass diese nur durch Hinlegen bessern. Nun wird eine weitere Laparoskopie durchgeführt werden, ich habe grosse Angst davor. Angst dass meine Schmerzen danach nicht besser werden und Angst davor dass ich nicht verstanden werde. Mein Leben ist seither stark eingeschränkt und von ständigem Schmerz begleitet. Auch nehme ich die Dienogest Mepha. Mein Arzt hatte mkr eine Schmerztherapie nach der OP empfohlen. Könnt ihr mit mir Erfahrungen teilen? Ich freue mich von euch zu hörenxxx

Sie sollten diesbezüglich…

Sie sollten diesbezüglich mehr Informationen von Ihren behandelnden Ärzten einfordern.

Nach jeder Operation können iatrogen Schäden generiert werden, welche unteranderem zu post operativen Schmerzen führen können.

Des Weiteren sollten Sie sich bewusst sein, dass die Größe sowie Anzahl der Endometriose-Herde nicht mit dem Grad der Schmerzen korellieren, folglich liegt eine Steigerung der Schmerzen nach einer Operation im Bereich des Möglichen. Auch nach wiederholten operativen Eingriffen können aufgrund von Narbenbildung und Verwachsungen zusätzliche Schmerzen entstehen.

Endometriose bedingt eine hohe Rezidivrate, sodass eine Beseitigung der Ursache praktisch ausgeschlossen ist. So sollte das Risiko wiederholter operativer Eingriffe in Relation zu konservativen Therapien objektiv abgewogen werden.

Bei mir wurde die Endometriose zufällig bei einer Laparoskopie aufgrund einer Sterilisation diagnostiziert. Der Arzt entfernte augenscheinlich alle Herde, versicherte jedoch, dass zurückgebliebende Herde auf mikroskopischer Ebene weiterhin ausarten und folglich zu Beschwerden führen könnten.

Nach dem Eingriff erhielt ich aufgrund der fundierten Diagnose eine relativ akzeptable Schmerzmedikation und führte einige Monate später gegen die Blutungen eine Endometriumablation durch. Nach der ersten Operation waren meine Beschwerden ledglich minimal erträglicher, sodass ich statt weitere Laparoskopien umso mehr eine endgültige Hysterektomie in Kombination einer adäquaten Schmerzmedikation anstrebe.

Schmerztherapie klingt nach…

Schmerztherapie klingt nach einem guten Ansatz und kann dir Lebensqualität zurückgeben. Es macht immer Sinn, auch Rat bei Experten zu suchen. Also zweigleisiger Ansatz: Diagnostik und Entfernung eventuell wieder bestehender Herde, parallel das Aufsuchen von Experten für bspw. deine Schmerzen. Vorteil von Schmerzspezialist(inn)en ist, dass sie Schmerz-Zusammenhänge oft besser erkennen können und weitaus diversere Behandlungsansätze haben. 
 

Versuch vielleicht auch begleitende Maßnahmen, wie eine Ernährungsumstellung, Entspannungstechniken etc. Manchen hilft Ostheopatie, andere schwören auf TCM.
Mir persönlich hat eine andere Ernährung geholfen, meine Symptomatik etwas einzugrenzen. Es ist total okay, verschiedene Dinge auszuprobieren. Nicht alles, worüber man liest, wird wirken. Aber wenn jemand so massiv eingeschränkt wird wie du, kann jedes Bisschen helfen. 

 

Deine Angst, nicht zu verstanden zu werden, kann ich verstehen. Unser Gesundheitssystem ist nur auf Effizienz getrimmt:  das Motto heißt schnell rein, schnell raus. Und jeder in einer Klinik hat Stress. Da fällt Zwischenmenschlichkeit manchmal hinten runter, gerade wenn es darum geht, dir geduldig zuzuhören. Ich würde dir eine zwischenmenschlich neutrale Erwartungshaltung für die OP empfehlen - du hattest schon eine, du weißt, wie es in Kliniken zugeht. Bessere Hilfe bekommst du vermutlich in einer Selbsthilfegruppe, hast du dich mal nach einer umgesehen? Da gibt es einen reichen Erfahrungsschatz und auch oft offene Ohren. 

 

Oder eine psychologische Betreuung, um über deine aktuellen Ängste zu sprechen? Wenn ich das so sagen darf: du klingst, als würdest du mit der Situation gerade nur sehr schwer allein zurecht kommen. Externe Sichtweisen könnten dir helfen, einen Weg aus diesem Loch zu finden - und damit meine ich nicht das Körperliche, sondern dass dein Kopf und deine Seele etwas Ruhe finden.