Schmerzen (auch während GV) wieder kurz nach OP (7. Woche Post-OP)

Hallo, heute zum ersten Mal da...

Meine Vorgeschichte: Ich bin 26 und wurde vor 8 Jahren mit Endo diagnostiziert. Therapiert habe ich bisher eine Kur mit Visanne und ich nehme schon seit Jahren die Maxin (als sie auch noch Valette war), vor 4 Jahren bin ich auf einen 3-Monatszyklus umgestiegen, und seit einem Jahr nehme ich die Maxim auf ärztliche Anweisung ohne Pause.

Ich hatte vor 7 Wochen meine 2. OP (das erste Mal war vor 8 Jahren, da wurden 3 Herde während der Blinddarm-OP entfernt). Ich hatte vor der OP jetzt ca. ein Jahr lang täglich Schmerzen und immer schlimmer werdende Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (deshlab der Langzyklus), weshalb ich mich zur OP entschieden habe. Hier wurden jeweils links und rechts auf Bauchnabelhöhe je eine Herde entfernt und dann noch zusätzlich 5-6 im Douglas. Das, dachte ich mir jedenfalls, erklärte die Schmerzen, die ich im Gehen immer im Damm gespürt habe und beim GV. Das hat meine FÄ jedenfalls auch so bestätigt. Ich bin äußerlich super gut verheilt und ich hatte auch die erste Zeit keine Schmerzen, was echt eine Erleichterung war. Wir hatten 2 Wochen nach der OP das erste Mal wieder GV (jetzt habe ich die Sorge, dass es vielleicht doch zu früh war...?) und hatte zum ersten Mal seit einem Jahr keine Schmerzen. Das habe ich in der nächsten Woche beim Kontrolltermin auch der FÄ erzählt (die hat auch nicht irgendwie die Hände in die Luft geworden und gemeint, "um Himmels Willen, hätten Sie doch mal gewartet", also dachte ich, dass auf der Front wenigstens alles ok war). Beim 2. und 3. Mal GV während der letzten Wochen hatte ich jedoch wieder plötzlich die alt-bekannten Schmerzen, sowohl beim Einführen als auch in allen möglichen Stellungen. Ich habe seit letztem Freitag ungefähr (6. Woche Post-OP) jeden Tag wieder Schmerzen, zwar nicht im Damm, aber immer ein Ziehen auf der rechten Seite, das halt auch wieder ins Bein ausstrahlt... Die Schmerzen halten sich in Grenzen und es zieht nur ein paar Mal am Tag, aber jetzt jeden Tag seit fast einer Woche.

Meine Frage jetzt, bevor ich wieder zum FA renne (die ist zwar nett, aber ich hatte mich schon darauf gefreut, sie erst wieder nächstes Jahr zur Krebsvorsorge zu sehen, haha...): Kennt das eine von euch? Kann das noch Teil des Heilprozesses sein? Kontrolltermin und Ultraschall in der 2. Woche nach der OP waren super, also frage ich mich, was das jetzt sein kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt plötzlich was nachgekommen ist in der kurzen Zeit, zumal die opererierende Ärztin vom Endometriosezentrum in der Uniklink hier war und auf mich einen super kompetenten Eindruck gemacht hat; die hat mir allerdings gesagt, dass sie alles entfernt haben, was sie "sehen" konnten, aber dass natürlich noch "unsichtbare" Zellen übriggeblieben sein konnten.

Ich kann mir vorstellen, dass es nichts ist. Aber vor allem der Schmerz beim GV ist enorm belastend und ich habe langsam echt keinen Nerv mehr. Der nächste Schritt wäre für mich natürlich, nach anderen Ursachen für die Dyspareunie zu suchen, aber dadurch, dass ich meine typischen Endoschemerzen wieder habe, ist Endo halt doch das naheligendste.

Habt ihr vielleicht Erfahrungen damit? Es kann auch sein, dass ich mich gerade verrückt mache. Die Freude nach der OP war einfach so groß, dass mich das gerade echt runterzieht :-(

Ups, der Text ist wohl echt lang geworden...

Liebe Grüße!

Wurde eine Tastuntersuchung…

Wurde eine Tastuntersuchung gemacht von Darm und Vagina gleichzeitig, um auf eine Endo im rektovaginalen Bereich zu untersuchen? Hintergrund: deine Beschwerden sind typisch für Endo in diesem Bereich und du hattest nachweislich Endo im Douglas-Raum. Der wiederum befindet sich unmittelbar darüber und bildet das unterste Ende des mit Bauchfell ausgekleideten Raums. Wenn die Endo dort durch das Bauchfell hindurch weiterwächst, dann spricht man von rektovaginaler Endo, denn die sitzt genau zwischen Enddarm und Vagina. Dort ist sie oft zu ertasten, vorausgesetzt der untersuchende Arzt weiß, wonach er sucht. Bei einer Bauchspiegelung müsste man das Bauchfell im Douglas eröffnen, um darunter zu schauen, was selten gemacht wird, wenn es nicht schon vorher Anhaltspunkte gab. In meiner ersten OP wurde z.B. fröhlich elektrokoaguliert, wobei die Herde nur oberflächlich zerstört werden. Erst in der zweiten wurde vernünftig geschaut und noch viel, viel mehr entdeckt.

Dass du beim ersten Sex weniger Schmerzen hattest kann schlicht darauf zurückzuführen sein, dass ihr beide sehr vorsichtig wart. Was ja ok und angemessen war. Aber daraus kann man eben noch nichts wirklich schließen. 

PS: hier werden wir auch sicher oft Opfer des Stille-Post-Prinzips. Wer nicht darauf besteht, von einem bestimmten Arzt operiert zu werden, der trifft oft in der Sprechstunde auf Arzt A und operieren muss dann Arzt B. Und der war bei der Untersuchung nicht dabei und hat als einzige Informationsquelle die i.d.R. sehr verkürzt dargestellte Krankengeschichte aus der Akte. Kann gutgehen, muss aber nicht.

Vielen lieben Dank für die…

Vielen lieben Dank für die Antwort!
Die gleichzeitige Tastuntersuchung wurde auf jeden Fall gemacht, da meinte die Ärztin aber nur, dass der Darm frei beweglich sei. Sie hatte bei der reinen vaginalen Untersuchung etwas ertastet, was dann einer der Gründe war, weshalb sie zur OP geraten hatte (Die hat sie auch selbst durchgeführt; aber danke für den Hinweis mit den unterschiedlichen Ärzten, darauf achte ich Zukunft auf jeden Fall!). Die Untersuchung war allgemein sehr gründlich, dachte ich mir damals jedenfalls. Aber vielleicht spreche ich das dann doch bei meiner regulären Frauenärztin an.

Vielen lieben Dank Dir!

Aha. Dann stellt sich für…

Aha. Dann stellt sich für mich die Frage, warum das, was sie ertastet hat, danach nicht mehr thematisiert wurde.

Es müsste einen Bericht von deinem Sprechstundentermin geben, wenn du dorthin mit einer Überweisung kamst. Kannst du den besorgen? Und dann gibt es noch einen OP-Bericht, der NICHT identisch ist mit dem Entlassbericht. Den solltest du auch besorgen. Damit hast du genauere Informationen darüber, was in deinem Bauch gesehen und gemacht wurde. Und damit kannst du dich dann weiter beraten lassen. Auch deine reguläre Gyn könnte dann besser einschätzen, wie man weiter vorgehen könnte. Und das Fachchinesisch im OP-Bericht kann sie dir auch erklären.

Das was ertastet

wurde, waren vermutlich die Herde die dann aus dem Douglasraum entfernt wurden. 

Bei mir war dort der Knoten zum Darm auch gut tastbar, bin fast vom Stuhl gefallen.

Das war eher…

Das war eher tiefinfiltrierende rektovaginale Endo bei dir, oder? Endo im Douglas-Raum ist nicht zu ertasten. Oberflächliche Herde am Bauchfell sind sowieso zu klein bzw. sind ja eher flach aufgelagert.

Ist die Frage

Ob es wirklich „nur“ oberflächliche Herde oder schon Knötchen waren. Dafür wäre eben der Op Bericht interessant, wie Meike schon sagte. 

Berichte

Im Bericht von meiner Erstuntersuchung im Endometriosezentrum steht "Schmerzpunkte in der hinteren Fornix, links, rechts, auch hier Verhärtung" und "Septum rectovaginale scheint frei" ("scheint..."). Im OP Bericht steht effektiv "nur", dass eine LSK-Endometrioseresektion Becken- und Doulasperitoneum gab, sieht also nicht so aus, als hätten sie zum Bauchfell geöffnet. So ganze verstehe ich diese Fachsprache natürlich auch nicht, schien mir aber im ersten Moment schon ganz stimmig? Ich dachte dann auch, "Ah, Douglas, macht ja Sinn, dass sie das ertastet hat".

Ich glaube, ich werde nochmal einen Termin bei meiner Frauenärztin machen, wenn die Schmerzen nicht nachlassen. Ich hatte schon fast gehofft, dass hier alle sagen "Das ist normal und dauert noch eine Weile", statt dass ich mich potentiell einer weiteren OP unterziehen muss, aber jetzt kann ich vielleicht auch konkret auf was hinweisen, vor allem etwas, das nicht operativ untersucht wurde.

Vielen lieben Dank euch allen! Das ist schon eine wahnsinnig tolle Community hier... :)

Bist du sicher, dass du den…

Bist du sicher, dass du den OP-Bericht hast? Ich frage deshalb nochmal, weil so extrem viele ihren Entlassbericht für den OP-Bericht halten. Den bekommt man aber nicht automatisch, auch der Gyn nicht. Man muss explizit danach fragen. Und da stehen dann so Details drin wie: welche Lagerung, Katheter wurde gelegt, Katheter wurde wieder entfernt, Patientin wird kreislaufstabil in den Aufwachraum verlegt. Hast du einen solchen Bericht zusätzlich zum Entlassbericht?

Oder ganz platt: steht ganz oben "OP-Bericht"? Oder steht da sowas wie "wir berichten über Patientin xy...".