Wie lang Ruhe nach BS

Hallo. Ich bin neu hier und hoffe, ich kann hier Hilfe finden :)

 

Ich hatte vor etwa 2 Wochen meine erste BS, bei der bis auf einen Herd am Dünndarm alle Herde und eine Zyste entfernt wurden. Einer meiner Eierstöcke musste dabei leider auch neu geformt werden, ab jetzt sollte es mir aber wieder besser gehen - sagte mir der Chefarzt (bin mal auf die nächste Periode gespannt).

Nun stehe ich vor der Entscheidung, ob mein Mann und ich versuchen sollen, ein Kind zu bekommen (was ursprünglich auch unser Wunsch war, aber im Moment sprechen doch ein paar Faktoren dagegen, was aber jetzt erstmal irrelevant ist).

In der Nachsorge habe ich auch mit meinem FA darüber gesprochen, der mir sagte, dass, wenn wir nun doch noch warten wollen mit dem Nachwuchs, ich die Pille nehmen sollte. Ich hab ihm aber gesagt, dass das für mich gar keine Option ist, da ich damit so unglaublich schlechte Erfahrungen gemacht habe und mir das sicher nicht noch einmal antun werde (ja, da habe ich sogar lieber die Endo Schmerzen hingenommen!).

Nun wollte ich fragen, ob es hier Frauen unter euch gibt, die ebenfalls nach der OP auf jegliche Hormone verzichtet haben und wie lange ihr so ohne neue Zysten, Herde und Beschwerden leben konntet. Ich würde gerne besser einschätzen können, was auf mich zukommt. 
Und ich will eigentlich kein Kind, nur damit ich vorübergehend beschwerdefrei bin...

Warum wurde der eine Herd…

Warum wurde der eine Herd nicht entfernt? Weil zu krass und aufwendig und riskant? Weil vermutlich tiefinfiltrierend? Genau solche Herde, die zurückbleiben weil sie nicht "mal eben" zu entfernen sind, sind doch das größte Problem. Nicht die winzig kleinen irgendwo oberflächlich auf dem Bauchfell. Was wird der wohl ohne weitere Behandlung machen?

Das hat mir leider niemand…

Das hat mir leider niemand gesagt...

Lass dir mal den OP-Bericht…

Lass dir mal den OP-Bericht schicken. Das könnte aufschlussreich sein.

Ich habe damals im ersten OP-Bericht lesen müssen, dass sie im Grunde die OP abgebrochen hatten, weil sie nicht weiterkamen. Überforderung angesichts massiver Verwachsungen. Gesagt hatte mir das niemand und auch im Entlassbericht wurden keine Verwachsungen erwähnt. Ich hatte nur die Information bekommen, dass ein Eileiter nicht mehr durchgängig war. Die Endo sei entfernt. Aber wenn man da aufhört, wo es am Schwierigsten wird, dann bleibt das Hauptproblem unangetastet. 

Ich hab den Bericht hier…

Ich hab den Bericht hier vorliegen. Da steht nur, dass auf die Destruktion eines 4mm großen Herdes auf einer Dünndarmschlaufe verzichtet wurde. Nach der OP hat der Arzt kurz mit mir gesprochen, meinte dass alles gut verlaufen sei, nur dass er wie schon geschrieben den linken Eierstock neu formen und nähen musste aufgrund einer großen Zyste und starken Verwachsungen und dass ich halt einige Herde gehabt hätte.

Dass ein Herd noch besteht habe ich auch nur aus dem Bericht erfahren. Wird ja aber sicher seine Gründe haben.

Ist das denn der OP-Bericht…

Ist das denn der OP-Bericht oder der Entlassbericht? Den OP-Bericht bekommst du nur ausgehändigt, wenn du explizit danach fragst. Ansonsten landet der nur in der Akte.

Ja, das ist tatsächlich der…

Ja, das ist tatsächlich der Bericht. Hab ihn für meinen FA mitbekommen, der hat sich den kopiert und mir das Original mit nach Hause gegeben.

Ich kann ihn ja mal bei meinem nächsten Kontrolltermin fragen, bis dahin wird es aber erstmal nichts daran ändern, dass ich vorerst nichts mache (bzw. nichts machen kann).

Kommen denn durch Herde prinzipiell auch schneller neue Zysten oder ist das unabhängig?

Echt wahr? Dann hast du…

Echt wahr? Dann hast du tatsächlich ZWEI Berichte vom KH bekommen? 

Du brauchst nicht zu befürchten, dass sich aus dem verbliebenen Herd neue entwickeln. Was aber passieren kann ist, dass nicht entfernte Herde wachsen. Einmal derjenige, von dem du schon weißt. Und dann noch diejenigen, die vielleicht schon da waren, aber mikroskopisch klein, so dass der Operateur sie nicht erkennen konnte. Jeder Herd hat mal so winzig gestartet. 

PS: Aber natürlich wird das…

PS: Aber natürlich wird das seine Gründe haben, aber die sind doch interessant um das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Hi,

Gerade in Hinblick auf baldigen Kinderwunsch und einen nicht entfernten Herd, würde ich in den sauren Apfel mit Hormontherapie beissen. Alles hast du sicher noch nicht versucht. Die Endo macht ja nicht nur Schmerzen sondern zerstört wohl auch deine Organe. Garantie hast du zwar auch mit Hormonen Keine aber eine bessere Chance. 
Was wenn dir diese Entscheidung später auf den Kopf fällt?

Ich bin mir bei so vielen…

Ich bin mir bei so vielen Dingen so unsicher und das einzige, wobei ich mir absolut sicher bin, ist, dass ich keine Hormone mehr nehme. Egal was die Endo alles anrichten kann, ich kann dir versichern, dass es nicht schlimmer ist als die Pille (in meinem Fall). Generell kann ich bei Hormonen aufgrund eines Gendeffekts eh nicht groß rumprobieren.

Es besteht also für mich gerade wirklich nur die Wahl: versuchen jetzt schwanger zu werden oder erstmal abwarten. Und irgendwie fühlen sich im Moment beide Optionen falsch an..

Ach herrje

Das hört sich alles wirklich blöd an momentan... wie alt bist du denn wenn ich fragen darf? 
vertrau dich doch am besten einer richtig guten Freundin, oder Mutter/Tante etc. an, darüber reden mit einer Vertrauensperson hilft oft schon viel. Alles gute! 

Ja, da stimme ich dir ganz…

Ja, da stimme ich dir ganz zu. Ich hab mir auch alles anders vorgestellt, aber so ist es nunmal. Ich bin 25.

Ich hab auch schon mit einigen Freunden darüber reden können, aber letztlich muss ich die Entscheidung fällen und hatte gehofft, dass ich wenigstens möglichst umfangreich die Konsequenzen beider Entscheidungen vor Augen habe und so irgendwie besser abwägen kann.

Es wäre gut zu wissen, ob ich mit dem Nachwuchs (sofern er überhaupt möglich wäre) noch ein halbes oder ein Jahr warten könnte oder ob ich in der Zeit dauerhafte Schädigungen durch die Endo (ohne Hormone) bekommen könnte. Aber das kann ja auch keiner vorhersagen.

Wenn ich jetzt durch das Warten „nur“ noch eine BS riskiere, ist das zwar blöd, aber okay für mich. Dann kann ich danach wenigstens (so meine Hoffnung) mit Überzeugung sagen, dass ich jetzt ein Kind will (und sehe mich dann hoffentlich auch in der Lage, mich darum kümmern zu können). Im Moment fühle mich aber irgendwie ins kalte Wasser geschmissen.

Weil dir nie einer wird…

Weil dir nie einer wird sagen können, ob es jetzt sofort mit einem Kind klappen würde, musst du im Grunde entscheiden, ob du damit leben kannst, das nie zu erfahren, falls es später nicht klappt. Du hast aber rein biologisch betrachtet noch viel Zeit. Du kannst es später versuchen und wenn es zu lange dauert, dann kannst du auch noch in eine KiWu-Klinik gehen und dir dort Unterstützung holen. Wenn du sagst, in einem halben oder einem Jahr wäre für dich der passende Zeitpunkt, dann kann man das denke ich vertreten, einfach abzuwarten und nichts zu tun. Aber bei zunehmenden Beschwerden musst du an die Endo denken und dass die die Ursache sein dürfte. Dann lass dich nochmal beraten, was am Besten zu tun ist.

@GimpelEine unvollständige…

@Gimpel

Eine unvollständige Operation kann mittels einer postoperativ endokrinen medikamentösen Therapie nicht kompensiert werden.

Eine von Ihrem Gynäkologen empfohlene Therapie mit der "Pille" unterminiert lediglich die Symptomatik, welche nach dem Absetzten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wieder auftreten wird. Lediglich Präparate mit reinen Gestagene können das Wachstum der Endometriose für die Dauer der Einnahme beeinflussen.

Bei einem Befall der Ovarien, empfiehlt sich eine operative Entfernung der Endometriome. Eine unvollständige Operation kann auch hier nicht mittels einer postoperativ endokrinen medikamentösen Therapie kompensiert werden und wird zudem als alleinige Therapie hierfür nicht empfohlen.

Eine operative Behandlung führt somit in einigen Fällen zu einer Linderung der Beschwerden, kann jedoch ohne die Verzögerung einer hormonellen Therapie lediglich temporär auftreten.

Zuzüglich Sollten Sie folgende Informationen nicht ignorieren, dass bei Frauen mit einer Endometriose die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen während einer Schwangerschaft anscheinend erhöht sind. Der Schweregrad der Endometriose sowie Schäden durch wiederholt chirurgische Eingriffe haben einen negativen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer spontanen Schwangerschaft, demnach wäre eine künstliche Befruchtung einer weiteren Operation vorzuziehen. 

Ich möchte anmerken, dass ich keine Fachperson bin und lediglich öffentlich zugängliche Informationen in konzentrierter Weise wiedergebe.

Ich persönlich habe auch negative Erfahrungen mit Hormonen gemacht und habe nach meiner Operation diese abgelehnt. Leider blieben meine Schmerzen nahezu unverändert.

Nein, die Wahrscheinlichkeit…

Nein, die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen während der Schwangerschaft ist nicht erhöht. Wenn man erstmal schwanger ist, dann läuft die Schwangerschaft selbst genauso ab wie ohne Endo. Insbesondere das Risiko für Fehlgeburten ist NICHT erhöht.

Man kann auch nicht pauschal sagen, ein Präparat ohne Östrogenanteil hätte eine stärkere Wirkung gegen die Endo, denn das ist nur ein statistischer Effekt. Typischerweise werden gar keine Untersuchungen die Wirksamkeit betreffend durchgeführt und Nebenwirkungen von den Ärzten kleingeredet. Dabei müsste man eigentlich für jede Frau individuell den Östrogenspiegel insgesamt auf ein Niveau bringen, das eine ausreichende Wirkung gegen die Endo mit möglichst geringen Nebenwirkungen bringt. Das macht aber Arbeit und so werden ohne Sinn und Verstand diverse Präparate durchprobiert bis die Patientin frustriert aufgibt, weil die Nebenwirkungen unzumutbar sind. Davon zu unterscheiden sind noch hormonunabhängige Endometrioseherde, die darüber gar nicht oder höchstens minimal beeinflusst werden können. 

Frauen, welche an…

Frauen, welche an Endometriose erkrankt sind, haben durchaus während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.

So konnte anhand einer evidenzbasierten Studie ermittelt werden, dass Frauen mit Endometriose im Gegensatz zu denen ohne jener Erkrankung, ein höheres Potenzial für Präeklampsie, Blutungen, vorzeitge Plazentalösung, Placenta praevia sowie vorzeitigen Blasensprung aufweisen. Zudem ist das Risiko für Frühgeburtlichkeit, Wachstumsretardierung sowie Missbildungen und Totgeburten erhöht.

Quellen:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28181672/?dopt=Abstract

https://www.google.com/url?q=https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.11…

Des Weiteren spezifiziere ich bezüglich der Präparate mit reinen Gestagenen, dass hierfür ein Effekt in der Behandlung der Endometriose vorliegt, welcher mit einer Hemmung des Wachstums beziehungsweise einer Rückbildung der Endometriose (Atrophie) einhergehen kann.

Endometriose Läsionen exprimieren die Östrogenrezeptoren (ER a/ß) und die Progesteronrezeptoren (PR A/B), was ihr Ansprechen auf endokrine Therapienasätze erklärt. Folglich ist eine östrogenhaltige Behandlung zur Bekämpfung der Endometriose meiner Meinung nach kontraindiziert und aus einem biologischen Aspekt betrachtet gewissermaßen paradox.

Letztendlich birgt jede Behandlung (für einige mehr, für andere weniger) Nebenwirkungen/Probleme.

 

 

 

 

 

 

Blödes Forum, mein ganzer…

Blödes Forum, mein ganzer Text wurde verloren. :(

Hab keine Lust, alles nochmal zu schreiben. Aber Östrogen zu geben ist nicht paradox. Ziel ist ein möglichst konstanter Spiegel zur Stilllegung des Zyklus und Verhinderung von Blutungen. Gleichzeitig kann man das nicht rein durch die Gabe von Gestagenen steuern, weil die zum Einen nicht in genügend verschiedenen Dosierungen verfügbar sind und zum anderen bei Erreichen des erwünschten Effekts von Blutungsfreiheit der Östrogenspiegel schon so niedrig sein kann, dass Langzeitprobleme wie Verluste von Knochendichte auftreten. 

Dessen bin ich mir bewusst…

Dessen bin ich mir bewusst. Jedoch tritt durch die Hinzugabe von Östrogen ein negativer Effekt zugunsten der Ausweitung der Endometriose ein.

Nein, weil das Gestagen ja…

Nein, weil das Gestagen ja auch noch da ist und die körpereigene Produktion drosselt. Ziel ist nicht ein Östrogenspiegel von Null, denn damit können wir nicht leben. Ziel ist ein Wert innerhalb eines "therapeutischen Fensters".

Zu Schwangerschaften: in der…

Zu Schwangerschaften: in der von dir verlinkten Quelle wurden unzulässige Schlüsse gezogen. Das fiel mir schon beim bloßen Überfliegen auf. Beispiel: OP vor Schwangerschaft soll negative Effekte auf die Schwangerschaft haben. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass Frauen bei schwerer Ausprägung der Endo gar keine Wahl haben. Da werden also schwere Fälle mit leichteren verglichen. Wird ausschließlich zur Verbesserung der Reproduktionsfähigkeit operiert, dann kann man sich über den Sinn streiten. Aber auch das erfolgt eher dann, wenn jahrelang eine Schwangerschaft ausblieb. Und da wiederum ist nicht unbedingt geklärt, ob nur die Endo als Problem eine Rolle spielt. Nach weiteren Faktoren wird meist gar nicht gesucht.

PS: chirurgische Eingriffe…

PS: chirurgische Eingriffe machen die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nur dann geringer, wenn dadurch Eierstockgewebe verloren geht. Da aber auch Zysten mit zunehmender Größe die Eierstöcke schädigen, müssen die trotzdem zur Erhaltung der Fertilität entfernt werden.

 @MeikeÖstrogen stellt…

 

@Meike

Östrogen stellt einen Hauptfaktor zum Wachstum von endometrialem Gewebe dar.

"Dabei wird nicht berücksichtigt, dass Frauen bei schwerer Ausprägung der Endo gar keine Wahl haben."

Dies ist eine korrekte Feststellung, jedoch kein Argument. Insgesamt ist Ihre Argumentationskette anzuzweifeln, da zu den von Ihnen gelisteten Möglichkeiten keine Zahl bekannt ist, sprich: Wie viele Frauen sich zugunsten einer verbesserten Reproduktionsfähigkeit einem diesbezüglich spezifischem operativen Eingriff unterzogen haben.

Zudem wurde die Empfängnis durch assistierte Reproduktionstechnologien bei Frauen mit Endometriose als Folge der Krankheit angesehen, und mehr als Mediator statt als Störfaktor klassifiziert, der per Definition nicht kausal mit der Exposition (Endometriose) verbunden sein darf. Es wurde allgemein erwartet, dass Frauen, die sich künstlichen Fortpflanzungstechniken unterziehen eine schwerere Endometriose haben als Frauen mit einer natürlichen Empfängnis, daher wurden diese Reproduktionsvariabeln nicht angepasst. Daten zu künstlichen Fortpflanzungstechnologien wurden über das IVF erhalten, in dem alle derartigen Schwangerschaften erfasst sind.

Frauen mit Endometriose bilden in der Studie eine exponierte Kohorte. Und alle Frauen, die zu irgendeinem Zeitraum während des Studienzeitraums zwischen 15 und 49 Jahre alt waren und keine Diagnose einer Endometriose hatten, wurden als nicht exponierte Kohorte angesehen. Frauen mit schwerer Endometriose wurden als jene definiert, die sich vor der Schwangerschaft chirurgischen Eingriffen aufgrund ihrer Krankheit unterzogen hatten. Chirurgische Eingriffe wurden anhand der Nordic Nomesco Klassifikation identifiziert.

So wurde mithilfe der Studie eine eindeutige Korrelation zwischen einer Endometriose und erhöhtem Risiko bezüglich einer problematischen Schwangerschaft festgestellt.

 

"Aber auch das erfolgt eher dann, wenn jahrelang eine Schwangerschaft ausblieb. Und da wiederum ist nicht unbedingt geklärt, ob nur die Endo als Problem eine Rolle spielt. Nach weiteren Faktoren wird meist gar nicht gesucht."

Auch bei Endometriosepatienten ohne operativen Eingriff war eine sichtliche Diskrepanz zu unbetroffenen Personen zu verzeichnen.

 

"Nein, die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen während der Schwangerschaft ist nicht erhöht. Wenn man erstmal schwanger ist, dann läuft die Schwangerschaft selbst genauso ab wie ohne Endo. Insbesondere das Risiko für Fehlgeburten ist NICHT erhöht."

Wo ist die Evidenz dieser Aussage?

Ich habe keine Lust, nach…

Ich habe keine Lust, nach Quellen zu suchen. Mit dem Thema beschäftige ich mich seit Jahren und habe nicht alles gelesene abgespeichert.

Man darf die Schwere der Endometriose nicht daran festmachen, ob das Schwangerwerden auf natürlichem Weg gelingt. Bei mir war praktisch alles befallen. Ich hatte neben den üblichen Zysten usw. u.a. eine Verengung eines Harnleiters und tiefinfiltrierende Endometriose sowohl in der Blase als auch im Darm. Ein Teil des Darms wurde entfernt, wegen einer massiven Stenose durch einen sehr großen Herd innerhalb des Darmlumens. Schwanger wurde ich später auf natürlichem Weg.

Ihr diskutiert

Über absolut unerforschte Dinge. 
bei der einen Endometriose ist Östrogen absolut kontraproduktiv, bei der anderen kann die Endo hormonunabhängig sein, bei der nächsten Form hat die Frau ohne Therapie kein Rezidiv. Es gibt nichts allgemein gültiges. 
 

es gibt Studien, dass Ethinylestradiol der Pille Endo begünstigen KANN. Für die einzelne Frau muss das ausprobiert werden. Lg

Absolut unerforscht ist es…

Absolut unerforscht ist es nicht, aber alle Studien sind mit Vorsicht zu genießen. Man darf sich nicht die Schlussfolgerungen allein anschauen, sondern muss sich das Studiendesign und die Zahlen reinziehen. Es werden oft Aussagen getroffen, die sich gar nicht aus den Zahlen ableiten lassen. Das liegt zum Teil an fehlendem Verständnis der Studiendurchführer und zum Teil an dem dringenden Wunsch, ein relevantes Ergebnis zu präsentieren. Experten für Statistik sind da eher nicht am Werk. Die wenigsten Leute können aber solche Quellen (die ja durchaus interessant sind) selbst interpretieren. Zufällig habe ich das Passende studiert, darum erlaube ich mir das.

Absolut unerforscht nicht, aber

im Sinne von „durch diese einzelnen Studien kann keine Aussage getroffen werden.“ 

Dass es für die einzelne Patientin wenig Aussagekraft hat, weil die eine nach einer guten Op keine Endo mehr hat (die Glückliche 😃) und die andere jahrelang brav die Visanne schluckt und trotzdem laufend auf den Op Tisch muss. 

Hier werden keine Zahlen…

Hier werden keine Zahlen präsentiert, lediglich subjektive Ansichten.

Sie können in dem Link der Studie unter der Quelle die Parameter einsehen.

Die Studie wurde mittels wissenschaftlicher Akribie durchführt, so wurde mit einem Konfidenzintervall gearbeitet, welche im Vergleich zu p-Werten die Ergebnisse auf der Ebene der Datenmessung wiedergeben. Konfidenzintervalle liefern Informationen über einen Bereich, in dem der wahre Wert mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit liegt sowie über Effektrichtungung und Stärke. Damit werden Aussagen zur statistischen Plausibilität und klinischer Relevanz der Studienergebnisse möglich. Die Angaben beider statistischen Maße in wissenschaftlichen Artikeln ist oft sinnvoll, da sie einander ergänzende Informatioen erhalten (p-Wert). Der p-Wert ermöglicht der Studie eine Entscheidung zur Verwerfung oder Beibehaltung einer vorab formulierten Nullhypothese. In explorativen Studien lässt er statistisch auffällige Ergebnisse erkennen.

Des Weiteren wurde auch das Chancenverhältnis verwendet, welches häufig in der Epidemilogie/Medizin verwendet wird, um zu erfshren, wie stark ein vermuteter Risikofsktor mit einer bestimmten Erkrankung zusammenhängt. Das Chancenverhältnis nimmt Wert von 0 bis unendlich an. Ein Wert von 1 bedeutet ein gleiches Chancenverhältnis. Größer als 1 bedeutet, dass die Chancen der ersten Gruppe größer sind, kleiner als 1 bedeutet, dass die Chancen der ersten Gruppe kleiner sind.

Sie können mehr Daten über jene Studie erhalten, wenn Sie folgenden Link anklicken: https://doi.org/10.1111/aogs.13111

Einzig kritikwürdig betrachte ich die Metastudie, welche ich weiter oben als zweites verlinkt habe.

Es ist unverkennbar, dass bei Frauen mit einer Endometriose statistisch das Risiko einer problematischen Schwangerschaft erhöht ist. Meiner Meinung nach, erlangt die Studie eine hohe wissernschaftliche Daseinsberechtigung. Aufgrund der akribischen Methodik würde ich der Studie eine akzeptable Evidenzstufe vergeben. Somit ist die Evidenzstufe dieser Studie höher zu bewerten, als ein limitiertes Sammelsurium einiger Erfahrungsberichte. Damit möchte ich Erfahrungen weder anzweifeln noch negieren, jedoch unterliegen sie keiner repräsentativen sowie wissenschaftlichen Kumulation.

Eine unseriöse Studie hätte Frauen mit Endometriose und jene mit operativen Eingriffen sowie sonstige relevanten Informationen komprimiert und anschließend als pauschalisierende Zusammenfassung dargelegt.

Zudem ist das bloße Überfliegen einer Studie ebenfalls unseriös. Die Studie anhand einer rudimentären Analyse in Kombination subjektiver Ansichten einer Bewertung zu unterziehen ermöglicht kein gerechtes Urteil.

 

Alleine dass

Frauen aus der Studie mit Endometriose mehr als doppelt soviele Zwillingsgeburten hatten (wahrscheinlich aufgrund IVF), schmälert die Aussagekraft der Studie. 
Bei Zwillingsgeburten steigen all diese Parameter auch an. 
 

Aber generell macht es natürlich Sinn, dass Frauen mit zurückliegenden gynäkologischen Ops eine höhere Gefahr für Komplikationen haben, sei es durch Narben, Verwachsungen etc. 

In den Ergebnissen der…

In den Ergebnissen der Studie werden Zwillingsgeburten und Frauen, welche eine künstliche Befruchtung (ART) hatten, differenziert aufgelistet und nicht gegeneinander abgewogen. Es wurden BMI, der Raucherstatus und assistierte Reproduktionstechniken berücksichtigt, die Anpassung des BMI und des Rauchens hatten keinen signifikanten Einfluss auf das erhöhte Risiko unerwünschter Ergebnisse bei Mutter und Kind, wohingegen bei assistierten Reproduktionstechniken dies zur Folge hatte. Da Frauen mit schwerer Endometriose eher durch IVF oder Befruchtung schwanger werden, wird diese letzte Anpassung zwangsläufig auch für schwere Endometriose adjustiert. Die nachgewiesenen Verringerungen waren somit auf einer Kombination aus Anpassung an adjustierten Reproduktionstechniken zurückzuführen, Zwillingsschwangerschaften als Folge dieser Techniken und der Schwere der Endometriose zurückzuführen. Die Risikoabschätzung einiger Verfahren und Ergebnisse wie Vakuumextraktion, manuelle Untersuchungen der Gebärtmutterhöhle und Totgeburt waren nicht mehr signifikant während die verbliebenen Ergebnisse trotz geringfügig niedrigerer Operationen immer noch erhöht waren.

 

Aber doch nicht nur Gyn-OPs…

Aber doch nicht nur Gyn-OPs. Es gibt noch eine Menge andere Gründe für OPs am Unterleib. Da gibt's Darm und Beckenknochen usw. Das sind aber alles Sachen, da muss man halt durch, wenn was kaputt ist, egal ob doof für eine spätere Schwangerschaft oder nicht. Welchen Wert hat die Aussage, das könne die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen erhöhen, wenn man weder die OPs vermeiden kann noch irgendwelche Maßnahmen aus den Umständen abgeleitet werden (können)? 

Meine Schwangerschaft wurde z.B. nicht als Risikoschwangerschaft eingestuft. Zur Info: das ist ein Kreuzchen im Mutterpass. Meine Parameter: Alter ü35, vier Unterleibs-OPs, davon drei wegen Endo, dazu eine komplizierte Becken-OP. Nur noch der halbe Dickdarm vorhanden, Douglas-Raum zur Stabilisierung verschlossen. DAS gilt noch nicht als Risiko-Schwangerschaft.

Warum nicht? Weil es noch zig weitere mögliche Probleme gibt, die alle viel schwerer wiegen. Statistisch signifikant heißt halt auch nicht immer klinisch relevant. Mein Kind wurde übrigens gesund geboren.

Ganze Studien lese ich nur noch, wenn sie mir relevant erscheinen. Wenn also ein Thema untersucht wird, über das ich brennend mehr wissen möchte. Es macht nämlich viel Arbeit und mit Kleinkind ist das schwierig.